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Kannen ohne Griff: Gaiwan, Shiboridashi & Houhin im Vergleich


Kannen ohne Griff sind ein spannendes Kapitel der Teekultur. Die praktische Houhin mit integriertem Sieb, die minimalistische Shiboridashi mit natürlicher Filterfunktion oder der puristische Gaiwan, bei dem der Deckel als Sieb dient – jede hat ihren eigenen Charme und Zweck. In diesem Artikel schauen wir uns an, was diese Kannen so besonders macht und wofür sie sich am besten eignen.

Der Gaiwan (盖碗), auch „Deckelschale“ genannt, ist ein traditionelles chinesisches Teegefäß, bestehend aus einer Schale, einem Deckel und oft einer Untertasse. Er wird für die Zubereitung verschiedener Teesorten wie Grüntee, Oolong und Pu-Erh verwendet.

Der Deckel dient beim Ausgießen als Filter, indem er die Teeblätter in der Schale zurückhält. Der Gaiwan bietet ein puristisches Tee-Erlebnis und ermöglicht es, die Teeblätter direkt zu beobachten und die Aromen vollständig zu entfalten. Alle Gaiwane im Überblick

Die Shiboridashi (絞り出し) ist eine traditionelle japanische Teekanne, die speziell für die Zubereitung von edlen Grüntees wie Gyokuro oder hochwertigen Senchas verwendet wird. Sie hat keinen Henkel und zeichnet sich durch ihren flachen, breiten Körper aus. Der Name „Shiboridashi“ bedeutet wörtlich „herauspressen“ und bezieht sich auf die sanfte Art, den Tee aus den Teeblättern zu extrahieren. Zur Übersicht unserer Shiboridashi

Die Houhin (宝瓶) ist eine traditionelle japanische Teekanne ohne Henkel, die vor allem für die Zubereitung von hochwertigen Grüntees wie Gyokuro oder Sencha verwendet wird. Der Begriff "Houhin" bedeutet wörtlich "Schatzgefäß". Houhin-Auswahl ansehen


Ein kurzer Überblick zu Tüllen und Sieben bei Gaiwan, Shiboridashi und Houhin

Gaiwan

Tülle: Keine Tülle. Der Tee wird direkt aus der Schale ausgegossen.

Sieb: Kein festes Sieb; der Deckel wird beim Ausgießen leicht angehoben und dient als Filter, um die Teeblätter zurückzuhalten. Geeignet für alle Teesorten, erfordert jedoch etwas Übung im Handling.

Shiboridashi

Tülle: Meist keine klassische Tülle, sondern eine leicht geformte Öffnung an der Kante.

Sieb: Kein separates Sieb; die Innenkante ist oft geriffelt oder leicht perforiert, um größere Teeblätter zurückzuhalten. Perfekt für hochwertige Tees mit ganzen Blättern, aber auch für feine Tees wie Gyokuro geeignet.

Houhin

Tülle: Ja, besitzt eine kleine Tülle zum präzisen Ausgießen.

Sieb: Ein feines, oft integriertes Keramiksieb ist vor der Tülle angebracht, um auch kleine Teeblätter zurückzuhalten. Ideal für feine Tees wie Gyokuro.

Zusammenfassung

  • Gaiwan: Puristisch ohne Tülle und Sieb, der Deckel übernimmt die Filterfunktion.
  • Shiboridashi: Minimalistisch mit einfacher Ausgussöffnung und natürlichen Filterfunktionen.
  • Houhin: Praktisch mit Tülle und integriertem Sieb.

Welches Aufgussgefäß für welchen Tee und warum?

Gaiwan

Geeignet für: Pu-Erh, Oolong, großblättrige Weißtees (z. B. Bai Mu Dan).

Warum: Gießt schnell ab, was ideal für Tees mit kurzen Ziehzeiten ist, wie Pu-Erh. Perfekt für großblättrige Tees, da der Deckel als Filter dient und die Blätter gut zurückhält.

Nicht geeignet für: Japanische Grüntees (z. B. Sencha, Gyokuro), da feine Blätter durch den Deckel hindurchrutschen können.

Shiboridashi

Geeignet für: Hochwertige Tees wie Gyokuro, Sencha mit ganzen Blättern.

Warum: Minimalistisches Design, das die natürlichen Aromen zur Geltung bringt. Keine klassische Tülle oder Sieb, aber die geriffelte Innenkante hält größere Blätter zurück.

Nicht geeignet für: Tees mit sehr feinen, bröseligen Blättern (z. B. Fukamushi), da diese eventuell durch die Öffnung rutschen können.

Houhin

Geeignet für: Feinblättrige japanische Grüntees wie Gyokuro, Sencha.

Warum: Besitzt eine Tülle und meist ein feines, integriertes Sieb, das selbst kleine Teeblätter zurückhält. Die langsame, kontrollierte Abgießgeschwindigkeit schützt empfindliche Tees vor Überextraktion.

FAZIT

Gaiwan: Der Klassiker für Puristen und vielseitig einsetzbar. Erfordert etwas Übung, bietet aber ein authentisches Tee-Erlebnis ohne technische Hilfsmittel.

Shiboridashi: Minimalistisch und elegant – ideal für Teetrinker, die den direkten Kontakt mit den Teeblättern und eine intuitive Handhabung bevorzugen. Besonders geeignet für Tees mit ganzen Blättern.

Houhin: Perfekt für Teeliebhaber, die eine praktische und saubere Handhabung schätzen. Dank Tülle und integriertem Sieb besonders für feine Tees geeignet.

Kurz gesagt

Gaiwan: traditionell und vielseitig

Shiboridashi: schlicht und raffiniert

Houhin: präzise und praktisch