Begriffe rund um taiwanesischen Oolong erklärt
Die Welt des taiwanesischen Oolongs ist vielfältig und komplex. Gerade am Anfang können die zahlreichen Begriffe leicht überfordern oder schwer verständlich wirken. Taiwanesische Oolongs werden oft nach ihrer Herkunft und dem verwendeten Kultivar benannt. Häufig ist auch das Erntejahr Teil der Bezeichnung. Darüber hinaus gibt es weitere Begriffe, die detailliertere Informationen liefern – zum Beispiel darüber, ob der Tee geröstet wurde, zu welcher Jahreszeit die Ernte erfolgte oder wie stark die Oxidation ausgeprägt ist. Deshalb möchten wir in diesem Artikel die wichtigsten Begriffe und Bezeichnungen rund um taiwanesische Oolongs erklären, damit du den Überblick behältst.
Oriental Beauty / Dong Fang Mei Ren:
Oriental Beauty, auch bekannt unter dem Namen Dong Fang Mei Ren, ist ein außergewöhnlicher Oolong, der vor allem in den taiwanesischen Regionen Hsinchu und Miaoli angebaut wird. Was ihn so besonders macht, ist die Art und Weise, wie er entsteht. Im Sommer hofft der Teebauer nämlich auf den Besuch der kleinen grünen Zikaden (Jacobiasca formosana), die die jungen Teeblätter anbeißen. Diese kleinen Insektenbisse führen im Teeblatt zu einer Teiloxidation, die zur Entwicklung eines ganz eigenen Aromaprofils führt. Typisch sind Aromen von Blumen und Muskattrauben, eingebettet in eine sanfte Basis, die an frisch gebackene Brotrinde erinnert. Die Balance zwischen Frucht, Honig und weichen Röstaromen macht diesen Tee zu einem echten Genuss. Hochwertige Oriental Beauty-Tees sind schwer zu finden, da die Produktion äußerst aufwendig und der Ertrag gering ist. Oriental Beauty Oolongs haben ein offenes, leicht gedrehtes Blatt, welches darüber hinaus durch verschiedene Brauntöne und seine weißen Tips gekennzeichnet ist.
Gui Fei:
Wie der Oriental Beauty gehört auch der Gui Fei Oolong zu den „Zikaden-Tees“, da die Blätter während des Wachstums von den grünen Zikaden (Jacobiasca formosana) angeknabbert werden. Demnach besitzen auch Gui Fei Oolongs eine charakteristische honigartige Süße und florale Aromen, die man von einem Oriental Beauty kennt. Die Ernte von Gui Fei Oolong erfolgt oft früher, wenn die Zikaden noch nicht in großer Zahl vorhanden sind, was zu einer weniger starken Ausprägung dieser Eigenschaften führt. Neben der intensiven Honignote kann Gui Fei Oolong auch Aromen von Steinfrüchten und gerösteten Nüssen zeigen. Gui Fei Oolong wird weniger stark oxidiert als Oriental Beauty, oftmals geröstet und darüber hinaus zu Kugeln gerollt, während dies beim Oriental Beauty nicht der Fall ist.
Hong Oolong:
Auch als „Roter Oolong“ bekannt, ist der Hong Oolong eine besondere taiwanesische Oolong-Variante, die sowohl Verarbeitungsschritte der Oolong- als auch der Schwarztee-Produktion vereint. Dies verleiht dem Tee ein komplexes Geschmacksprofil, das oft als fruchtig, würzig und süß beschrieben wird, mit Noten von Honig, dunklen Rosinen und getrockneten Kirschen. Der Tee ist stark oxidiert, jedoch nicht so stark wie ein Schwarztee. Häufig wird er auch geröstet, was zu seinem vielschichtigen Geschmacksprofil beiträgt.
Traditional Style / Old Style:
Als traditionell verarbeiteten Oolong bezeichnet man Tees, die stärker oxidiert und/oder geröstet wurden, wie es vor den 1980er Jahren üblich war. Die Herstellung von traditionellem Oolong ist eine wahre Kunst und sehr anspruchsvoll. Es kann Jahrzehnte dauern, um die Herstellung dieser Tees zu perfektionieren. Bei traditionell verarbeiteten Oolongs gibt es außerdem nur einen engen Spielraum für Fehler, was bedeutet, dass viele Teeblätter während der Verarbeitung aussortiert werden müssen. Zudem sind Traditional Style Oolongs besonders gut für eine Lagerung geeignet. In den 1980er Jahren setzte sich jedoch der Trend zu grüneren Oolongs durch, der mit dem Anbau der Qingxin-Teepflanze in höheren Lagen zusammenhing. Tees, die in großen Höhen gedeihen, reagieren gut auf eine leichtere Oxidation, was den Weg für die modernen, weniger oxidierten Oolongs ebnete. Daher sind Oolong-Tees, welche auf die traditionelle Art und Weise verarbeitet wurden, heutzutage eher eine Rarität.
Tanbei:
Tanbei ist ein spezifischer Begriff aus der Oolongproduktion, der sich auf den Röstprozess bezieht. Tanbei bedeutet, dass der Oolong traditionell über Holzkohle geröstet wurde. Durch das traditionelle Rösten über Holzkohle entsteht ein warmes, leicht karamellisiertes Aroma, das zu einem charakteristischen gerösteten oder nussigen Geschmack führt.
Baozhong:
Baozhong ist ein Begriff, der einen bestimmten Typ von Oolong beschreibt, der hauptsächlich in Taiwan produziert wird, insbesondere in den Regionen rund um Taipei und in den Bergen von Taoyuan und New Taipei City. Der Name Baozhong bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Blätter verarbeitet und gerollt werden. Baozhong wird nur leicht oxidiert (etwa 10-30%), was ihn eher zu einem „grünen“ Oolong macht. Die Blätter werden relativ locker und in langen, offenen Formen gerollt, im Gegensatz zu vielen anderen Oolongs, die zu kleinen Kugeln gerollt werden. Baozhong hat einen sehr blumigen, süßen Geschmack mit einer frischen, leichten und komplexen Aromatik.
Dong Pian:
Dong Pian bedeutet „Winterblätter“ und bezieht sich auf die Tatsache, dass die Teeblätter hierfür im Winter geerntet werden. Diese Blätter wachsen in den kühleren Wintermonaten langsamer und bilden kleinere, kräftigere Blätter aus. Diese Teeblätter gelten oft als besonders aromatisch und reichhaltig, da die kalten Temperaturen das Blattwachstum verlangsamen und somit mehr Nährstoffe und Aromen in den Blättern konzentriert werden.
Xue Pian:
Xue Pian bedeutet „Schneeblätter“ und meint Teeblätter, die in der ersten Ernte nach dem ersten Schnee geerntet werden, oder auch allgemein auf Teeblätter, die nach starkem Frost oder Schnee geerntet werden. Diese Blätter sind ebenfalls besonders zart und reich an Aromen, da der Frost die Blätter langsamer reifen lässt. Die Erntezeit für Xue Pian ist im Allgemeinen sehr kurz und daher eine seltene und hochwertige Teesorte.
Fazit
Wir hoffen, die Begriffe unterstützen dich dabei, die Oolongs zu finden, die zu deinem Geschmack passen und dir viel Freude bereiten!
In diesem Video kannst du dir anschauen, wie man Oolong am besten zubereitet.
Und hier kannst du sehen wie Meister Atong Chen in Mingjian Oolong produziert.
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